Den Profi im Wald erkennt man am sicheren Umgang mit der Motorsäge, der richtigen Technik beim Arbeiten und einer ergonomischen Arbeitsgestaltung. Wir verraten Ihnen die goldenen Regeln der Forstarbeit, alles zum Thema Arbeitsvorbereitung und Arbeitsergonomie bei Wald-Arbeiten und klären Sie über die optimale Ausrüstung sowie die Gefahren bei der Forstarbeit auf.
Arbeitsvorbereitung
Bevor mit dem Fällen eines Baumes begonnen wird, sollte der Arbeitsbereich unbedingt mit Warn- und Zusatztafeln abgesichert werden. Während der Holzernte-Arbeiten müssen gesetzlich vorgeschriebene Tafeln, zum Beispiel mit der Aufschrift „Gefahr durch Waldarbeit“, sichtbar platziert werden. Nachdem die Warntafeln aufgestellt sind, sollten in einem nächsten Schritt die zu fällenden Bäume beurteilt werden. Begutachtet werden sollten:
die Baumart
die Baumhöhe
die Neigung der Bäume
die Kronenbildung
die Dürr-Äste
der Gesundheitszustand des Stammes
Bevor dann die Fäll-Richtung und der Fluchtweg festgelegt werden, sollte unbedingt noch die passende Schwertlänge und der Tankinhalt der Motorsäge kontrolliert werden. Um Stolpergefahren zu vermeiden, muss der Arbeitsplatz und der Fluchtweg frei sein. Bevor dann der erste Baum gefällt wird, sollte (solange der Baum noch sicher steht) der Fäll-Bereich kontrolliert und ein Warnruf (zum Beispiel „Baum fällt“) abgegeben werden.
Arbeitsergonomie
Rückenschmerzen und Bandscheibenprobleme können bei gebückter und schwerer Arbeit schnell entstehen. Um die Wirbelsäule und den gesamten Stützapparat zu schonen und gesundheitliche Schäden möglichst zu verhindern, ist eine aufrechte Körperhaltung für die Gesundheit sehr wichtig.
GebeugteKnie und Hüfte, gestreckter Rücken und angespannte Bauch- und Rückenmuskulatur – damit ersparen Sie sich Bandscheibenprobleme.
Um den Rücken möglichst oft zu entlasten, kann nach Möglichkeit die Motorsäge am Oberschenkel oder auf dem Stamm abgestützt bzw. aufgelegt werden. Die Schwertspitze der Motorsäge sollte nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch aus ergonomischen Gründen nicht über den Kopf geführt werden. Nach Möglichkeit sollte immer mit ziehender Kette geschnitten und immer die richtige Arbeitstechnik angewandt werden.
Um nicht nur im Bereich Baumschnitt auf dem neuesten Stand zu bleiben, sondern auch im Bereich Arbeitsergonomie, kann ein „Auffrischungskurs“ oftmals sehr nützlich sein. Einfach mal bei forstlichen Ausbildungsstätten bezüglich des Kursangebots informieren und alte Muster bzw. eine falsche Rückenhaltung wieder loswerden.
Arbeitseffizienz
Effizientes und sicheres Arbeiten im Wald ist nur mit ausreichenden Pausen möglich. Rund 40% aller Waldunfälle passieren durch Unachtsamkeit oder Ablenkung. Um die körperlich anstrengende Arbeit konzentriert über einen bestimmten Zeitraum durchführen zu können, sind Kurzpausen wichtig. Werden zu lange Pausen gemacht, führt dies zu einer größeren Ermüdung.
Machen Sie mehrere Kurzpausen, denn diese sind effektiver als wenige längere Pausen.
Persönliche Schutzausrüstung
Schaffen Sie nicht nur durch eine gute Ausbildung Sicherheit, sondern auch durch die persönliche Schutzausrüstung. Folgende Schutzbekleidung sollten Sie bei der Wald- und Forstarbeit tragen, um Ihr Leben zu schützen:
Schutzhelm für Forstarbeiter mit Gehör- und Gesichtsschutz
Arbeitsjacke in einer Signalfarbe
Schnittschutzhose
Arbeitshandschuhe
Sicherheitsschuhwerk mit Schnittschutzeinlagen
Um im Falle eines Unfalls gerüstet zu sein, sollten Sie auch immer ein Erste-Hilfe-Paket in Ihrer Nähe haben. Frischen Sie regelmäßig Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auf, um diese im Notfall auch richtig einsetzen zu können. Behalten Sie auch die Notrufnummern immer im Kopf: