Ladungssicherung – die fünf größten Fehler

Straßensperre wegen Unfall

Wer kennt es nicht: im Straßenverkehr vor, hinter oder neben einem tummeln sich zahlreiche, teilweise voll beladene Fahrzeuge. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Nutzfahrzeuge von Bauunternehmen oder Handwerkern auf der täglichen Fahrt zum Arbeitsort. Oftmals ist man selbst Fahrer eines solchen Fahrzeugs.

Sicherer und effizienter Transport

Es gibt zahlreiche Normen und Gesetze, in denen die Sicherung von Transportgut festgelegt ist. Diese Vorschriften sollte man unbedingt einhalten, um sich selbst sowie alle anderen Verkehrsteilnehmer vor möglichen Gefahren zu schützen. Neben dem sicheren Transport ist es auch nicht unwesentlich, das Ladegut möglichst effizient zu transportieren. Zusammengefasst ist es daher im allgemeinen Interesse, das Ladegut sicher, möglichst rasch und ohne größere Komplikationen von A nach B zu transportieren.


Fehler passieren

So sehr man oft bestrebt ist, seine Ladung nach den entsprechenden Vor­schriften zu sichern, so oft passiert es, dass sich Fehler bei der Sicherung ein­schleichen. Diese Fehler können oft schwer­wiegende Folgen haben. Einer­seits können schwere Unfälle mit mehreren Verkehrs­teilnehmern entstehen. Neben Unfällen kommt es oft zur Beschädigung des transportierten Lade­guts, da dieses zum Beispiel vom Fahrzeug fällt und im schlimmsten Fall sogar entsorgt werden muss.


Und wer haftet nun?

Stimmt – wer haftet eigentlich, wenn es auf der voll befahrenen Autobahn oder der un­übersichtlichen Freilandstraße zum „Crash“ kommt? Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass die Schuld nur den Fahrer oder den Verlader trifft. Auch der Zulassungs­besitzer (i.d.R. Eigentümer oder Geschäftsführer des Unternehmens) ist nicht immer frei von jeder Schuld und kann genauso verantwortlich gemacht werden.


Die fünf häufigsten Fehler

Fehler bei der Ladungssicherung kommen öfter vor als gedacht. So ist beispielsweise jeder fünfte LKW-Unfall laut Experten auf mangel­hafte Ladungs­sicherung zurück­zuführen. Natürlich ist kein Unfall­hergang gleich, allerdings gibt es ähnliche Ursachen. Diese Ursachen ergeben sich meist aus Fehlern bei der Ladungs­sicherung (wie Unwissenheit, Ungenauigkeit uvm.). Wir haben die fünf häufigsten Fehler in einer Tabelle für Sie zusammengefasst:

FehlerquelleBeschreibung
1. Zu geringe ReibungOft besteht eine zu geringe Reibung zwischen Ladung und Ladefläche sowie zwischen den einzelnen Ladungselementen. Dies führt dazu, dass die Ladung verrutscht oder im schlimmsten Fall von der Ladefläche fällt.
2. Mehr Gewicht ≠ weniger BewegungEs wird oft unterschätzt, dass bei zunehmender Masse auch die auf die Ladung einwirkenden Massenträgheitskräfte zunehmen. Der Gedanke „Je schwerer die Ladung, desto weniger bewegt sie sich!“ ist also falsch.
3. Scharfe KantenZurrmittel werden häufig beschädigt, weil sie über sehr scharfe und raue Kanten gespannt werden. Eine einwandfreie Ladungssicherung ist mit einem defekten Zurrmittel nicht mehr gewährleistet.
4. Dürftig geschlossener HebelEs kann passieren, dass der Ratschen-Hebel des Zurrgurtes nicht ordnungsgemäß einrastet. Damit kann die Spannkraft des Zurrgurtes binnen kürzester Zeit nachlassen und die Ladung gibt nach.
5. Mangelnder FormschlussHäufig wird Ladegut direkt an der Bordwand platziert. Besteht allerdings kein hundert­prozentiger Formschluss (= Kante Bordwand an Kante Ladegut), gerät das Objekt schnell in Bewegung und ist bei voller Fahrt kaum aufzuhalten.


Fehler vermeiden

Zu geringe Reibung
Nachdem die Reibung oft durch Schmutz, Fett und Flüssigkeiten vermindert wird, versuchen Sie, alle Flächen sauber zu halten. Außerdem empfehlen wir Antirutschmatten, die Sie auch zwischen den Ladungsteilen platzieren können.

Mehr Gewicht ≠ weniger Bewegung
Je schwerer die Ladung, desto besser und aufwendiger muss gesichert werden. Wann eine Ladung zu rutschen beginnt, ist wie schon weiter oben beschrieben abhängig vom Reibwert. Ein höherer Reibwert bedeutet also weniger Bewegung.

Scharfe Kanten
Um die Abnützung und Beschädigung von Zurrmitteln zu vermeiden, verwenden Sie Kantenschoner aus Metall oder Kunststoff. Generell sollte der Zustand der Zurrmittel regelmäßig überprüft werden.

Dürftig geschlossener Hebel
Stellen Sie sicher, dass der Hebel der Ratsche ordnungsgemäß einrastet. Nur so können Sie die volle Spannkraft des Zurrgurtes optimal ausnutzen.

Mangelnder Formschluss
Stellen Sie sicher, dass zwischen Bordwand und Ladegut kein Spalt oder keine Lücken vorhanden sind. Damit kann das Ladegut auch nicht in Bewegung geraten. Kleineres oder loses Ladegut wie zum Beispiel Werkzeug sollte in dafür vorgesehenen Transportboxen transportiert werden. Auch Transportboxen sollten im Innenraum die Möglichkeit für Formschluss bieten, wie etwa durch Zwischen­wände. So kann gewährleistet werden, dass das Werkzeug durch die Fahrt nicht in Bewegung gerät und die Box von innen beschädigt.

Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute und vor allem sichere Fahrt!

Linda Miletich

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